01.07.2019, 18:00 Uhr

Polnisches Institut Düsseldorf, Citadellstrasse 7, 40213 Düsseldorf

Von der Lubliner Union zur Europäischen Union

„Von der Lubliner Union zur Europäischen Union“: Mit diesen Worten erinnerte Papst Johannes Paul II. im Mai 2003, ein Jahr vor der größten Erweiterung in der Geschichte der Europäischen Union, an das bahnbrechende Bundesprojekt, das im 16. Jahrhundert in Europa geboren wurde und über 200 Jahre bestand.

Anlässlich des 450. Jahrestages der Lubliner Union lädt Sie das Polnische Institut Düsseldorf zum Vortrag und zur Ausstellung „Von der Lubliner Union zur Europäischen Union“ herzlich ein.
Programm

Begrüßung: Wojciech J. Poczachowski, Direktor des Polnischen Instituts Düsseldorf
Vortrag: Dr. hab. Małgorzata Adamik-Szysiak, Maria–Curie–Skłodowska–Universität in Lublin

Die Ausstellung „Von der Lubliner Union zur Europäischen Union“ wurde für das Auswärtige Amt der Republik Polen von der Stadt Lublin konzipiert.

450. Jahrestag der Lubliner Union 1569
Die Lubliner Union vom 1. Juli 1569 wurde zwischen dem Königreich Polen und dem Großfürstentum Litauen geschlossen. Mit ihr kam die langwierige Annäherung der beiden Staaten zum Abschluss. Es entstand ein einzigartiges einheitliches Vielvölkerstaatsgebilde. Durch Beschluss des polnischen und litauischen Adels wurde die Republik Polen-Litauen gegründet. Beide Staaten – die sog. Krone und Litauen – hatten den König, den Reichstag (Sejm) und die Außenpolitik gemeinsam. Jeder für sich besaß zentrale Ämter und Verwaltung, Finanzen, Gesetze und Militär.
Das Doppelreich, dessen Gebiet das heutige Weißrussland, Litauen, Polen und die Ukraine umfasste, blieb zwei Jahrhunderte hindurch bestehen. Die Union ist nie aufgelöst worden; sie wurde hinfällig, als das Kaiserreich Russland, das Königreich Preußen und das Kaisertum Österreich das Land unter sich aufteilten.
Als sich im 19. Jahrhundert die Nationalstaaten herausbildeten, stand die Lubliner Union in der Kritik, weil sie die Freiheit der in ihr lebenden Völker eingeschränkt habe. Heute begreifen wir immer mehr, dass sie auf friedliche Weise, ohne innere religiöse oder ethnische Konflikte, den Grundstein zu einem „Europa der Unterschiede“ gelegt hat.
Damals Lublin, heute Europa
Die durch die Lubliner Union entstandene Republik Beider Nationen Polen-Litauen war einer der größten Staaten im Europa des 16. Jahrhunderts. Trotz kultureller, religiöser und nationaler Unterschiede existierte es 200 Jahre lang im Bewusstsein gemeinsamer Ziele und dank Kompromissbereitschaft. Auf ähnlichen Prinzipien ist die heutige Europäische Union aufgebaut.