Netzwerk Lehre

Grenzen und Grenzüberschreitungen

 

Die Grenze ist eine topologische, geographische und anthropologische Konstante und ein Begriff, "ohne den die Welt denkerisch nicht erschlossen werden kann" wie Norber Wokart in einem vielzitierten Artikel bereits 1995 festgestellt hat.
Grenzen betonen das Trennende und das Verbindende gleichermaßen. Sie werden gesetzt, gezogen und aufgehoben, geschlossen oder geöffnet, ausgelotet, verschoben und überschritten; sie trennen durch einen scharfen Schnitt das Eine vom Anderen, das Eigene vom Fremden, und bieten an der Schnittstelle gleichzeitig einen Raum für Begegnung, Aushandlung und Kompromiss. Grenzen haben Konsequenzen, selbst wenn sie nicht mehr da sind.
Die Hoffnung auf eine globalisierte Welt, die keine Grenzen kennt, hat sich zerschlagen. Seit den 90er Jahren, als der postsozialistische Raum neu aufgeteilt wurde, rückte der Begriff der Grenze im Zusammenhang mit dem spatial turn immer mehr in den Fokus und wird heute interdisziplinär in den border studies untersucht. Dieser Fokus hat heute noch an Aktualität gewonnen, und zwar in jeglicher Hinsicht.
In unserem Netzwerk wird der Begriff der Grenze aus den verschiedenen Perspektiven, die unser Fach und seine Nachbarn bieten, betrachtet – in Sprache, Literatur und Medien, in Philosophie, Geschichte und Politik. Das Netzwerk bietet dabei die Gelegenheit, ein Thema in verschiedenen Veranstaltungen zu erkunden, ergänzt durch einen Workshop, in dem das erworbene Wissen gebündelt und geteilt werden soll.

Das Netzwerk Lehre ist ein Verbund an Lehrveranstaltungen. Das Lehrangebot umfasst auch einen Workshop, bei dem die Studierenden die Themen aus den Einzelveranstaltungen diskutieren können. daraus ergibt sich eine Bündelung aktueller Forschungsthemen aus verschiedenen fachlichen Perspektiven.

 

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Veranstaltungen:

040195 Grenzen als Kategorie in der Osteuropäischen Geschichte (Übung)
Prof. Dr. Sören Urbansky; Mi, 12.00-14.00

051203 Kosaken in der ukrainischen, polnischen und russischen Kultur (Vorlesung)
Prof. Dr. Christoph Garstka; Do, 10.00-12.00, HGB 40

051236 Russischer Rock als Gegenkultur (Proseminar)
Dr. Maria Brauckhoff; Mo, 16.00-18.00, GB 8/60

051257 Grenzenlose Kommunikation? Neue Medien, Politik und Netzöffentlichkeit in Russland (Proseminar)
Dr. Daria Khrushcheva; Mi, 16.00-18.00, GB 8/60

051256 Beute machen. Kulturzerstörung und Translokation im Krieg (Proseminar)
Dr. Thomas Skowronek; Mi, 10.00-12.00, GB 8/39

051249 Tourismus und Imperium: Russische Reisende (Hauptseminar)
PD Dr. Ulrike Goldschweer; Do, 14.00-16.00, GABF 05/604

051221 Sprachkontakt: Wenn sich Sprache nicht an Grenzen hält (Hauptseminar)
Dr. Stefan Heck; Mi, 10.00-12.00, GB 8/60

051295 Gender Check: Gender Studies of Postsocialism (Hauptseminar)
Dr. Almira Ousmanova; Do, 16.00-18.00, GB 8/39

051225 Kresy: Annäherungen an einen polnischen Sehnsuchtsraum (Hauptseminar)
Prof. Dr. Yvonne Pörzgen; Do, 12.00-14.00, GB 8/160

051251 Hat Freiheit Grenzen? Diskussionen über die Freiheit in der russischen Literatur, Philosophie und Politik (Hauptseminar)
Prof. Dr. Nikolaj Plotnikov; Di, 10.00-12.00, GB 8/160

051722 Liquid Ecologies. Wet Aesthetics und Performance (Hauptseminar)
Dr. Julia Schade, Prof. Dr. Dorota Sajewska

051254 Grenzen/Peripherien: Vortragsreihe des Osteuropa-Kollegs NRW
Prof. Dr. Nikolaj Plotnikov, Prof. Dr. Sören Urbansky; Mi, 18.00-20.00, Universitätsbibliothek

 

Anrechnung:

Kompensationsveranstaltung: Studierende der Russischen Kultur und der Slavischen Philologie können 3 CP als Kompensationsveranstaltung erwerben.
Voraussetzung: erfolgreicher Besuch von zwei der unten angegebenen Veranstaltungen, Verfassen eines Essays, aktive Teilnahme am ganztägigen Workshop am 15.06.2024.

Optionalbereich: Die Lehrveranstaltungen können von allen anderen Studierenden der RUB als Modul “Grenzen und Grenzüberschreitungen” belegt werden.
Voraussetzung: Besuch der Vortragsreihe “Grenzen/Peripherien” (Essay), Besuch einer weiteren Veranstaltungen (Referat o. vergleichbare Leistung), aktive Teilnahme am ganztägigen Workshop am 15.06.2024.

 

Masterstudienschwerpunkt „Osteuropäische Studien mit Praxisbezug"

Ab dem Wintersemester 2018/19 kann an der Ruhr-Universität Bochum in Zusammenarbeit mit dem Osteuropa-Kolleg NRW der neue Schwerpunkt „Osteuropastudien mit Praxisbezug“ im Master-Studiengang (M.A.) studiert werden.

Die wissenschaftliche Ausbildung im Schwerpunkt „Osteuropastudien mit Praxisbezug“ erfolgt in den Osteuropafächern der Ruhr-Universität Bochum (Osteuropäische Geschichte, Russische Kultur und Slavistik). Universitätsstudium und Berufspraxis greifen ineinander.

Zentraler Bestandteil der Ausbildung ist das einsemestrige Praxismodul. Das Praxismodul ist kein Praktikum, sondern eine Ausbildung. Dieser 5-monatige Studienabschnitt vermittelt Berufswissen in den Partnerinstitutionen des Osteuropa-Kollegs und öffnet somit besondere Zugänge zum Arbeitsmarkt.

Im Praxismodul erwerben Sie Grundkenntnisse im Bereich

  • der PR- und Öffentlichkeitsarbeit
  • der Museumspädagogik
  • der Digitalisierung von Wissensinhalten
  • der Planung von Ausstellungen

Außerdem entwickeln Sie Leitideen für interdisziplinäre Projekte, führen Literatur-und Materialrecherchen durch und lernen mit fachspezifischen Dokumentationen zu arbeiten.

Voraussetzung: Abgeschlossenes B.A.-Studium mit Schwerpunkt in Osteuropastudien
Für die Teilnahme an dem Vorbereitungsmodul und dem Praxismodul werden Sprachkenntnisse in mindestens einer osteuropäischen Sprache vorausgesetzt.

Bitte reichen Sie folgende Unterlagen ein:

  • Motivationsschreiben (max. 2 Seiten)
  • Tabellarischer Lebenslauf
  • Nachweise der bisherigen Studienleistungen
  • Name eines möglichen Referenzgebers oder einer möglichen Referenzgeberin

Bewerbung per E-Mail über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! an Frau Dr. Daria Khrushcheva
Telefonnummer für Rückfragen: 0234 / 32-29452

Aktuelle Vernstaltungen des Studienschwerpunkts

Osteuropäische Studien mit Praxisbezug