21.03.2020, 18:00 Uhr
WDR Funkhaus, Klaus-von-Bismarck-Saal, Wallrafplatz, Köln

 

Nobelpreisträgerin Olga Tokarczuk bei lit.COLOGNE

Die frisch gekürte Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk hat mit „Die Jakobsbücher“ ihren wohl wichtigsten Roman geschrieben. Den einen galt er als Weiser und Messias, den anderen als Scharlatan und Ketzer: Jakob Frank, Anführer seiner eigenen mystischen Bewegung der Frankisten, war fest entschlossen, sein Volk, die Juden Osteuropas, endlich für die Moderne zu öffnen. Tausende Anhänger scharte Jakob um sich, Tausende Feinde machte er sich. Und sie alle, Bewunderer wie Gegner, erzählen hier die unglaubliche Lebensgeschichte dieses Grenzgängers, den es weder lange bei einer Religion noch an einem Ort hielt. Es entsteht das schillernde Porträt einer kontroversen Figur und das Panorama einer krisenhaften Welt an der Schwelle zur Moderne. Zugleich aber ist Olga Tokarczuks lebenspraller Roman ein Buch ganz für unsere Zeit, stellt es doch die Frage danach, wie wir uns die Welt als eine gerechte vorstellen können.

Olga Tokarczuk (*1962) zählt zu den bedeutendsten polnischen und europäischen Autorinnen der Gegenwart. Ihr Werk wurde in 37 Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Für „Die Jakobsbücher“ wurde sie 2015 mit dem wichtigsten polnischen Literaturpreis, dem Nike-Preis, ausgezeichnet. 2018 gewann sie den Man Booker Internatonal Prize für „Unrast“. 2019 wurde sie mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.

Moderation: Olga Mannheimer
Lesung: Katja Riemann

Programm von lit.COLOGNE

Polnisches-Institut Düsseldorf