10.04.24 19 Uhr
Haus Schlesien Dollendorfer Str. 412 53639 Königswinter
Schlösser und Gärten der Grafschaft Glatz
Ein zweites "Schlesisches Elysium"? mit Arne Franke
Die ehemalige Grafschaft Glatz, im Mittelalter Zankapfel zwischen dem piastischen Polen und dem Herrschaftsgebiet der böhmischen Přemysliden, wurde mit dem Glatzer Pfingstfrieden 1137 Bestandteil des Königsreichs Böhmen und ging mit diesem 1526 in die Hände des Habsburgerreiches über. Mit der Eroberung Schlesiens durch König Friedrich II. wurde das Bergland 1763 endgültig der preußischen Provinz Schlesien angeschlossen.
Schon im 19. Jahrhundert durch seine zahlreichen Heilbäder als „Gesundbrunnen Deutschlands“ überregional bekannt, prägten jedoch von jeher mehr als achtzig Adelssitze mit zum Teil weitläufigen Parkanlagen diese Kulturlandschaft. Mit ihren Wirtschaftshöfen waren sie zugleich ökonomische, gesellschaftliche und kulturelle Bezugspunkte für die ländliche Bevölkerung.
Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, dem Übergang Schlesiens an Polen und dem damit verbundenen Bevölkerungsaustausch wurde dieser historischen Kontinuität eine Zäsur gesetzt, die sich auch im Umgang mit den Schlösser und Herrenhäuser niederschlug. Viele dieser, soweit sie nicht durch staatliche Einrichtungen weitergenutzt wurden, verfielen in der Folgezeit zu Ruinen.
Mit der politischen Wende in Osteuropa erfolgte jedoch eine deutliche Kehrtwendung, die diesem gemeinsamen kulturellen Erbe von Deutschen und Polen wieder neue Überlebenschancen eröffnet.
Die in diesem Vortrag vorgestellten Revitalisierungsprojekte zahlreicher Adelssitze, darunter der Schlösser Grafenort/Gorzanów, Scharfeneck/Sarny oder des Herrenhauses von Kamnitz/Kamieniec zeigen, dass diese reiche, malerisch von den Sudeten umrahmte Kulturlandschaft zukünftig durchaus mit dem „Schlesischen Elysium“, dem Hirschberger Tal am Rande des Riesengebirges konkurrieren kann.
Eintritt frei, um Anmeldung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 02244 886 0 wird gebeten.
Gefördert durch die Deutsch-Polnische Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz.