23.02.2017, 19-21 Uhr
Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus, Deutsch-osteuropäisches Forum Bismarckstr. 90, 40210 Düsseldorf
Lesung zum 75. Todestag von Stefan Zweig (1881–1942)
Tod im »Land der Zukunft«
Am 23. Februar 1942 nahmen sich Stefan Zweig und seine zweite Ehefrau Lotte das Leben. Zweig, der gebürtige Wiener jüdischer Herkunft, war im Exil, wie so viele andere deutschsprachige Künstler auch. Aber im Unterschied zu vielen anderen befand er sich in relativer Sicherheit: Er war seit 1940 britischer Staatsbürger, war ein international renommierter Autor, hatte kaum materielle Sorgen. In Brasilien, weit weg von Krieg und antisemitischer Verfolgung, hatte man ihm schon bei seinem ersten Besuch 1939 einen begeisterten Empfang bereitet. Als er 1941 zurückkehrte, um dort zu leben, war die Freude seiner brasilianischen Bewunderer nicht minder groß. Ein scheinbar rätselhafter Suizid also. Liest man allerdings die Briefe, die er mit beiden Ehefrauen und engen Freunden wechselte, so wird Zweigs wachsendes Grauen deutlich über das Verschwinden seiner »Welt von Gestern«. Eine kommentierte Lesung aus Briefen und anderen Texten mit Dr. Katja Schlenker und Prof. Dr. Winfrid Halder