22.02.2018, 18-20 Uhr

Westpreußisches Landesmuseum Warendorf, Klosterstraße 21, Warendorf

Die Ostfront im Ersten Weltkrieg. 
Die Aktualität eines (fast) vergessenen 
Kriegsschauplatzes

Vortrag von Prof. Dr. Winfrid Halder

Im kollektiven Gedächtnis der Deutschen hat der Erste Weltkrieg einen festen Platz. Allerdings ist meist nur die Erinnerung an die Westfront präsent: Die Schrecken des Grabenkrieges sind nicht zuletzt durch besonders wirkungsmächtige Bücher – wie etwa Erich Maria Remarques »Im Westen nichts Neues« – vielen noch immer gegenwärtig. Die einstigen Schlachtfelder, z. B. bei Verdun, sind bis heute Anziehungspunkte für historisch Interessierte.
Demgegenüber ist die Erinnerung an die Ostfront zwischen 1914 und 1918 weit weniger ausgeprägt. Wenn überhaupt, dann wird noch an den überraschenden deutschen Sieg über russische Truppen nahe des ostpreußischen Tannenberg (südlich des heutigen Olsztyn in Polen) im Spätsommer 1914 erinnert. Die folgenden Kampfhandlungen bis 1918 scheinen dagegen weitgehend vergessen zu sein – obwohl sie teilweise nicht minder heftig und verlustreich verliefen wie die »Materialschlachten« im Westen. Und obwohl die strategische Bedeutung der Ostfront für den Gesamtverlauf und die Ergebnisse des Ersten Weltkriegs keineswegs geringer war als die der Westfront. Bis heute wirken etwa manche Grenzfragen und -streitigkeiten nach, die sich aus der territorialen Umgestaltung des östlichen Mitteleuropa im Gefolge des Ersten Weltkriegs ergaben. Insofern sind einige Konsequenzen des »großen Krieges« bis heute aktuell.
In Kooperation mit: Kulturreferat Westpreußen