27.07. bis 02.08.2020
Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus, Deutsch-osteuropäisches Forum Bismarckstr. 90, 40210 Düsseldorf
 

Geschichtsvermittlung in und über Osteuropa - Polen und Russland im Vergleich

Summer School

Termin: 19.06.2020 (Vorbesprechung), 27.08. bis 01.08.2020 (Sommerblock)

Ist Osteuropa ein geographischer Raum, ein politisches Konstrukt des Kalten Krieges, oder doch ein „anderes“ Europa? Seit mehreren Jahren beobachten wir in Osteuropa einen wachsenden Nationalismus, Populismus, eine Entwicklung in Richtung eines Semi-Autoritarismus. Besonders Polen und Russland fordern „den Westen“ – am häufigsten Deutschland – aber auch sich gegenseitig mit ihren Schuldzuweisungen, Ansprüchen und umstrittenen geschichtspolitischen Gesetzen heraus. Um diese relevanten gesellschaftspolitischen Entwicklungen verstehen und erklären zu können, brauchen wir Osteuropakompetenz, also eine interdisziplinäre Expertise, die aus Sprachkenntnissen, fundiertem Fachwissen und interkultureller Kompetenz besteht. Die Sommerschule bringt den Studierenden die Osteuropakompetenz näher. Als ein Fallbeispiel wurde dafür der Zweite Weltkrieg und seine Folgen im Geschichtsbewusstsein und in der Geschichtspolitik in Polen und in Russland gewählt.

Die Erfahrung des Zweiten Weltkriegs gilt im Allgemeinen als einer der wichtigsten identitätsstiftenden Gründungsmythen der Nachkriegszeit. Der Umgang mit der Geschichte des Zweiten Weltkriegs ist in europäischen Ländern unterschiedlich, in Polen und in Russland wurde er in den letzten Jahren zum Politikum. Im Rahmen der Sommerschule wird deswegen folgenden Themen nachgegangen:

(1) Klärung der Begriffe: Geschichtspolitik, Geschichtsbewusstsein, Erinnerungskultur, Vergangenheitsbewältigung, Geschichtsaufarbeitung;

(2) Geschichtspolitik in Russland und Polen: Akteure, Interessengruppen, Ziele, Narrative, Kommunikationsformen, Vermittlungsstrategien;

(3) nicht-staatliche Akteure der Geschichtsvermittlung in Russland und Polen: ihre Tätigkeiten, Ziele, Zielgruppen, Kommunikationsformen, Vermittlungsstrategien;

(4) Spannungsverhältnis zwischen Akteuren staatlicher und nicht-staatlicher Geschichtsvermittlung;

(5) Geschichtsvermittlung in Massenmedien, in sozialen Netzwerken;

(6) Schwierigkeiten der Berichterstattung über Geschichtsvermittlung in Polen und Russland.

Bewerben können sich Studierende der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen.

Bitte melden Sie sich ausschließlich per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! mit folgenden Angaben:

– Name, Vorname, Hochschule, Matrikelnummer
– Studienfach, Zweitfach, Studiengang
– kurzes Motivationsschreiben
– Haben Sie Unterstützungsbedarf aufgrund einer körperlichen Beeinträchtigung? Was benötigen Sie?
– Benötigen Sie Kinderbetreuung für den Sommerblock?

Bewerbungssschluss: 15. März 2020

Nachdem Sie zu der Teilnahme an der Sommerschule eingeladen werden, werden Sie von Ihren jeweiligen Fakultäten/Instituten manuell angemeldet.

Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum