09.09.2020
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Gemeinsame Erklärung von Vertretern und Vertreterinnen der Wissenschaft zur Lage an den Universitäten und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen in Belarus

In Belarus gehen seit den Präsidentschaftswahlen am 9. August 2020 hunderttausende Menschen zu friedlichen Demonstrationen auf die Straße. Sie fordern die Wiederholung der Wahlen, zu denen wichtige Kandidaten nicht zugelassen wurden und deren offizielles Ergebnis offenkundig nicht dem tatsächlichen Ausgang der Abstimmung entspricht. Die staatlichen Organe gehen mit großer Gewalt gegen die friedliche Bewegung vor. Tausende Menschen wurden vorübergehend in Haft genommen, Hunderte in Polizeigewahrsam brutal geschlagen, viele Dutzend in Schnellprozessen zu Arreststrafen verurteilt.

Seit Beginn des Wintersemesters am 1. September gehen die Staatsorgane auch an den Hochschulen des Landes gegen Studierende, Dozentinnen und Dozenten vor, die sich für ein Ende der Gewalt und für Neuwahlen unter fairen und freien Bedingungen aussprechen. Maskierte Männer, teils ohne Hoheitsabzeichen und Uniformen, sind in die Gebäude der Universitäten
eingedrungen, um dort willkürlich Studierende und Hochschulmitarbeiterinnen und -mitarbeiter zu verprügeln und zu verhaften. Der Staat setzt die Universitätsleitungen unter Druck, damit diese die freie Meinungsäußerung an den Hochschulen mit Sanktionsdrohungen unterbinden.

Die Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde hat Vertreterinnen und Vertreter aus dem Wissenschaftsbereich eingeladen, eine Gemeinsame Erklärung zur Lage an den Universitäten und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen in Belarus zu unterzeichnen.

Zur Erklärung zur Lage an den Universitäten und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen in Belarus