19.02.2020, 19:00 Uhr
Stiftung Haus Oberschlesien, Bahnhofstr. 71, 40883 Ratingen (Hösel)

 

Die geopolitische Neuordnung Europas nach 1918 und ihre Folgen für Oberschlesien

Podium Silesia - Beiträge zur Geschichte Oberschlesiens

Mit dem blutigen Ende des Ersten Weltkrieges und dem Zusammenbruch der europäischen Monarchien 1918 wurde die politische Lage in Europa neu geordnet. Die Bestimmungen des 1919 unterzeichneten „Versailler Friedensvertrages“ sahen unter anderem vor, eine Volksabstimmung in Oberschlesien durchzuführen und den neugegründeten polnischen Staat mit Industriegebieten auszustatten. Die Folgen dieses Plebiszites und der Teilung Oberschlesiens sind allen bekannt.
Anlässlich der 100. Wiederkehr dieser Ereignisse soll in dem Vortrag eine Neubewertung vorgenommen werden. Es geht nicht darum, den Fokus lediglich in die oberschlesische Region zu richten und vor dem Hintergrund der französisch-deutschen und deutsch-polnischen Beziehungen festzustellen, dass die Idee der Selbstbestimmung der Völker verletzt worden sei. Darüber gab es in der Vergangenheit unzählige Vorträge und Publikationen. Vielmehr soll die geopolitische Perspektive untersucht werden: Welche Interessen verfolgten die großen Mächte vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges und nach 1918? Welche Rolle spielte der neue polnische Staat und welche (unterschiedlichen) Interessen verfolgten deren Akteure? Und schließlich: Wie ist die Teilung Oberschlesiens vor dem geopolitischen Hintergrund zu sehen?


Dr. Gregor Ploch, gebürtig in Rybnik, Theologe und Historiker, Oberschlesienforscher. Forschungsschwerpunkte: Geschichte Oberschlesiens im 19. und 20. Jh., Identität und Kultur der Oberschlesier, Vertriebenen- und Aussiedlerforschung, konfessionelle Geschichte Schlesiens, unter besonderer Berücksichtigung der Habsburgerherrschaft. Ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter am Oberschlesischen Landesmuseum, derzeit im Haus St. Otto Zinnowitz (Erzbistum Berlin) tätig.

Kulturreferat für Oberschlesien