Politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Wandel in Oberschlesien seit 1990.

Vortrag von Jan Opielka

 

Seit dem Umbruch im östlichen Europa Ende der 1980er-Jahre haben sich naturgemäß auch im polnischen Oberschlesien große Wandlungen vollzogen. Polen konnte die kommunistische Diktatur überwinden und wurde zu einer parlamentarischen Demokratie mit funktionierenden Regionalkörperschaften und -parlamenten. Für das schwerindustriell geprägte Oberschlesien brachen gleichzeitig wirtschaftlich noch schwierigere Zeiten an. Der Übergang in ein liberal-kapitalistisches Wirtschaftssystem lief nicht ohne Härten für viele Menschen ab. Zugleich begann der auch aus umweltpolitischen Gründen erforderliche, bislang freilich nur teilweise vollzogene Abschied von der Steinkohle als wichtigstem Energieträger. Schließlich hatte sich gerade in Oberschlesien auch die zahlenmäßig größte deutschsprachige Minderheit in Europa neu zu orientieren, während sie von den neuen Freiheiten profitierte.

Jan Opielka, selbst 1977 in Oberschlesien geboren, hat die Entwicklungen, die er analysiert, aus nächster Nähe beobachtet. Der studierte Politologe und Anglist lebt als freier Journalist und Publizist in Gleiwitz/Gliwice. Er arbeitet für verschiedene renommierte Medien in Deutschland und in Polen.

Veranstalter: Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus | Deutsch-osteuropäisches Forum

Das Gerhart-Hauptmann-Haus. Deutsch-osteuropäisches Forum (früher „Haus des Deutschen Ostens“) ist Sitz der gleichnamigen Stiftung und befindet sich an der Bismarckstraße 90 in Düsseldorf. Der Bau wurde von Walter Kroner und Bruno Lambart von 1960 bis 1962 erbaut. Die Stiftung dient der Auseinandersetzung mit der europäischen und deutschen Zeitgeschichte und weist eine umfangreiche Spezialbibliothek zur Geschichte Ostmittel- und Osteuropas auf.