08.02.2024 19-20:30 Uhr

Martin-Opitz-Bibliothek Berliner Platz 5 44623 Herne

Schloss Steinort/Sztynort in Masuren

- das Erbe des Widerstandskämpfers Heinrich Graf von Lehndorff

 

In Ostpreußen fanden die Nationalsozialisten ab 1930 überdurchschnittlich viele Wähler. Nach Hitlers Machtübernahme 1933 begannen die totalitäre Durchdringung von Staat und Gesellschaft sowie die Verfolgungen und Morde an Juden und politischen Gegnern. Widerstand gegen diese Politik scheint es hier kaum gegeben zu haben. Dennoch kam es gerade in Ostpreußen zu dem bedeutendsten Umsturzversuch in der Zeit des Nationalsozialismus: dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 in der sog. „Wolfsschanze“. Zu dem Kreis der Verschwörer gehörte Heinrich Graf von Lehndorff, der letzte Besitzer vom Schloss und Gut Steinort in Ostpreußen, der nach dem missglückten Attentat durch den Volksgerichtshof zum Tod verurteilt und am 04.09.1944 hingerichtet wurde. Seine Familie wurde enteignet und aus Steinort verjagt.

80 Jahre nach dem Attentat möchten wir an seine Geschichte als Widerstandskämpfer erinnern und die Auswirkungen der Verschwörung gegen Hitler auf die überlebenden Familienmitglieder schildern. Wie wird das Erinnern in der Familie gepflegt und wie setzten sich Heinrich Lehndorffs Nachfahren mit dem „Erbe“ des 20. Juli auseinander? Was ist aus Steinort nach 1945 geworden?

Die Autorin und Journalistin Ulla Lachauer liest dazu Texte vor, die sie im Rahmen des Projekts "Steinorter/Sztynorter Migrationsgeschichten" verfasst hat. Agata Kern, Kulturreferentin am Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg und gebürtige Steinorterin, erzählt von dem Projekt und von ihrer Zeit in Sztynort.

Vortrag am 08.02.2024 um 19:00 in der MOB. Eintritt frei. Keine Voranmeldung erforderlich.


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