Das Kreuz im Schatten der Diktaturen

Eine Ausstellung in der Martin-Opitz-Bibliothek in Kooperation mit dem Kulturreferat für Oberschlesien

Nationalsozialismus und Stalinismus forderten Millionen Opfer, darunter auch Angehörige von Glaubensgemeinschaften. In Oberschlesien wurden katholische Priester, Ordensmänner und -frauen systematisch verfolgt, in Lagern interniert und ermordet.

Die totalitären Ideologien des 20. Jahrhunderts erblickten in der Katholischen Kirche und den gläubigen Katholiken einen ihrer Hauptfeinde. Während der Jahre 1933 bis 1956 wurden Angehörige der Katholischen Kirche in großen Teilen Ostmitteleuropas, zumal und besonders im katholisch geprägten Oberschlesien, zum Ziel systematischer Verfolgung, Internierung und Ermordung. Die Kirche wurde aus dem öffentlichen Leben verbannt und die Gläubigen eingeschüchtert. Begann der anti-kirchliche Kurs der Nationalsozialisten mit Einschränkungen bei der öffentlichen Religionsausübung, folgten nur kurze Zeit später Gleichschaltung von Laienorganisationen und Medien und schließlich Verhaftungen und Internierungen zahlreicher oberschlesischer Priester und Ordensleute in Konzentrationslagern.

In ganz Oberschlesien wurden mehrere Dutzend Priester und Mönche ermordet, die sich schützend vor ihre Glaubensbrüder aus der Bevölkerung stellten. Zu den Opfern zählten aber auch Dutzende Ordensschwestern, die vergewaltigt und ermordet wurden. Nach Übernahme der Macht durch polnische kommunistische Behörden und Vertreibungen von Geistlichen deutscher Volkszugehörigkeit wurden die Repressionen gegen die Katholische Kirche und die Gläubigen mit der Zeit immer schärfer. Das religiöse Leben wurde spätestens zum Ende der 1940er Jahre stark eingeschränkt, Bischöfe, Geistliche und Ordensschwestern wurden ausgesiedelt oder in Arbeitslagern interniert. Das Ende des Stalinismus 1956 bedeutete zwar das Ende der Repressionspolitik, nicht aber das Ende der programmatischen Bekämpfung der Katholischen Kirche.

Sie können die Ausstellung vom 04. April bis zum 13. Mai 2022 während der Öffnungszeiten in der MOB besuchen.